IG Metall bestreikt chinesische Firma: für Haustarifvertrag bei ZTE Services
Die IG Metall bestreikt am 26. Mai erstmals den Düsseldorfer Mobilfunk-Dienstleister ZTE Services, der das Netz von E-Plus betreibt.
Der Stein des Anstoßes: Die Firma hat den Haustarifvertrag zum Jahresende 2014 gekündigt. Er sah vor, dass die Tarifeinkommen so steigen wie in der Metall- und Elektroindustrie. Die Entgelterhöhung um 3,4 Prozent im April hat es deshalb nicht gegeben.
Das Unternehmen weigerte sich in den bislang sechs Verhandlungen, den Haustarifvertrag wieder in Kraft zu setzen. Es will stattdessen in den Rahmentarifvertrag Telekommunikation wechseln, der niedrigere Entgelte vorsieht. Die siebte Verhandlung, die für den 19. Mai vorgesehen war, wurde am 18. Mai von Arbeitgeberseite abgesagt.
IG Metall-Verhandlungsführer Robert Fuß von der IG Metall-Bezirksleitung NRW erklärte den Warnstreikaufruf so: „Die Beschäftigten sind es leid, vom Unternehmen hingehalten zu werden.“
Besondere Sorge macht der IG Metall und den 700 Beschäftigten, dass ZTE Services während der Verhandlungen zwei Tochterfirmen gegründet hat, in die neue Mitarbeiter zu schlechteren Konditionen eingestellt werden könnten. Das sei „ein deutlicher Vertrauensbruch“, sagte Verhandlungsführer Fuß.
Warnstreikkundgebungen soll es am 26. Mai um 9:30 Uhr in Ratingen (Borsigstraße 1) und um 13 Uhr in Düsseldorf (Parsevalstraße 9a) geben.
ZTE Services gehört zur chinesischen ZTE Corporation. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und weitere Standorte in Ratingen, Neu-Isenburg, Hannover, Berlin, Hamburg, Nürnberg, München, Leipzig, Karlsruhe und Stuttgart.